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Car-Hifi im Seat Leon 1M: Türdämmung und Einbau von Tiefmitteltönern TMT

In diesem Beitrag werde ich erklären, wie bei einem Seat Leon 1M die Vordertüren gedämmt werden.  Außerdem werde ich erklären wie spezielle Halter für die stabile Montage von 16,5cm Tiefmitteltöner gebaut werden können. Ganz dem Hifi-Grundgedanken folgend ist das Ziel eine möglichst unverfälschte Wiedergabe von Musik zu erreichen.
Das Vorwort und die Grundproblematik kopiere ich schamlos aus einem meiner früheren Beiträge, in welchem ich die Türdämmung bei meinem alten Golf 3 beschreibe.

Vorwort

Viele Leute denken überspitzt ausgedrückt, dass Carhifi daraus besteht, sich eine mit LEDs beleuchtete Basskiste aus dem Blödmarkt in den Kofferraum zu schmeißen und mit wummernden Bässen durch die 30er Zone zu fahren. –> Alles falsch.
Will man sich eine ordentliche Hifianlage in sein Auto zimmern, beginnt man mit den Lautsprechern vorne. Auf keinen Fall hinten! Die sogenannten Heckablagensysteme, sind ein Relikt aus den 80er Jahren, als die Türverkleidungen noch zu instabil waren, um Lautsprecher zu tragen. Musik kommt von vorne – bei einem Konzert stellt man sich ja nie mit dem Rücken zur Band, oder? Zudem werden die Heckablagen bei einem Unfall gerne mal zum tödlichen Geschoss und zertrümmern den Insassen den Schädel. Bild gefällig?
Crash (Kleine Preisfrage: Wer von euch erkennt, um welches Auto und Sondermodell es sich hier handelt?)

Grundproblematik

Bei den meisten Autos, u.a. auch bei meinem ehemaligen Golf, sind die Tiefmitteltöner einfach nur in die Türverkleidung eingeschraubt. (Anm. des Autors: Beim Seat Leon ist dies ab Werk besser gelöst, da die Lautsprecher mit einem Plastikhalter direkt auf den Aggregateträger montiert sind.) Will man Musik hören, gibt man ein elektrisches Signal auf die Lautsprecher, welches durch dessen Spulen läuft und dort ein Magnetfeld erzeugt. Die Spulen sind schwingend aufgehängt und mit der Membran des Lautsprechers verbunden. Durch das erzeugte Magnetfeld werden sie von den Magneten des Lautsprechers abgestoßen – dadurch bewegt sich die Membran des Lautsprechers, bewegt die Luft und erzeugt damit Schallwellen.
Man will also, dass sich die Membran bewegt und sonst nichts anderes. Aus diesem Grund sind im Homehifibereich die Lautsprecher auch in Holzgehäusen verbaut, Gehäuse aus Plastik im unteren Preissegment klingen u.a. deshalb schlechter, da sie weniger steif sind und mitschwingen.
Bei einer ungedämmten Tür, wird nicht nur die Lautsprechermembran in Bewegung versetzt, sondern zusätzlich noch die Türverkleidung, das Außenblech und alles was sonst noch an der Tür verbaut ist. Alles zusammen wirkt dann wie eine große Zusatzmembran und erzeugt Störgeräusche (Klappern).[1] Hinzu kommt, dass der Lautsprecher fast ohne Gehäuse spielt, da die Türverkleidung nicht dicht ist. Die Energie, die man zur Erzeugung des Schalls in den Lautsprecher geleitet hat, verpufft so in den Innereien des Autos.[2]
Ziel einer Türdämmung ist es, das Mitschwingen von allem anderen zu unterbinden und den Lautsprecher möglichst in ein geschlossenes Volumen (vgl. Lautsprecher in einem geschlossenen Holzgehäuse) spielen zu lassen. Eine völlig dichte Tür wird man nie erreichen können, da z.B. noch die Fenster eingebaut sind welche nicht ganz dicht sind, außerdem sind noch Wasserabflüsse in der Tür, welche man tunlichst nicht verschließen sollte.

Benötigtes Werkzeug und Material

  • pro Tür ca. 1,5m Aluminium U-Profil aus dem Baumarkt
  • Karosseriekleber
  • Bausilikon
  • pro Tür ca. 1,5m² Alubutyl
  • pro Tür ca. 0,5m² geschlossenzelliger Schaumstoff (Reimo X-trem)
  • eine Dose Pattex Classic
  • Glasfaserspachtel
  • 21mm MPX Birke (Sperrholz) 37cm*37cm für vier MPX-Ringe
  • 12mm MPX Birke (Sperrholz) 18,5cm*18,5cm für einen MPX-Ring
  • Einige M5-Schrauben (genau Maße stehen im betreffenden Abschnitt)
  • Spax-Schrauben
  • Eine Tapezierrolle
  • Stichsäge
  • (Stand-)Bohrmaschine
  • Heißluftföhn
  • viel Zeit und Geduld (das hier beschriebene ist nicht an einem Mittag erledigt und hat sich beispielsweise bei mir aus Zeitmangel über mehr als ein halbes Jahr hingezogen 😐 )

Schritt 1: Demontage der Türverkleidungen und des Aggregateträgers

Die Demontage der Türverkleidung und des Aggregateträgers habe ich in einem früheren Blogeintrag bereits beschrieben.
Hinweis: Das Türschloss ist ohne den Aggregateträger montierbar. Es ist also möglich, längere Zeit mit “offener” Türe herum zu fahren. Man sollte nur gutes Klebeband zum Festkleben der Scheibe verwenden.  Meines war so gut, dass ich nach ein paar Wochen mit Spiritus, Verdünnung und Superbleifrei die Klebereste von der Scheibe entfernen musste. 😀

Schritt 1: Türe säubern

Nachdem die Türverkleidung samt Aggregateträger demontiert ist, kann es mit der Säuberung der Türe los gehen. Ab Werk ist die Türe im unteren Bereich mit Wachs ausgespritzt und es sind zur Schalldämmung Bitumenmatten verklebt. Da das Wachs durch Alubutyl “ersetzt” wird und die Bitumenmatte den Effekt von Alubutyl verschlechtert muss beides entfernt werden.

Um die Bitumenmatte aus der Türe zu entfernen wird ein Heißluftföhn benötigt. Mit diesem wird die Bitumenmatte immer stückweise erhitzt, da sie sich so leicht mit einem alten Eiskratzer, einer Spachtel o.ä. entfernen lässt. Mit dem Heißluftföhn sollte man nicht zu lange auf eine Stelle blasen, da der Lack auf der Türaußenseite sonst Schaden nehmen könnte.

Das Wachs sollte nur dort entfernt werden, wo später wirklich Alubutyl aufgeklebt wird. Das Gröbste des Wachses kann man mit einem weichen Plastikrakel o.ä. abkratzen – den Rest dann einem Reinigungsmittel eurer Wahl. Ich habe so ziemlich alle Reiniger und Mittel ausprobiert, welche ich finden konnte am Besten hat letztendlich Superbenzin funktioniert. Trotzdem noch eine heiden Arbeit.

Wichtig: Am Schluss alles mit Aceton entfetten, damit die nachfolgenden Schichten halten.
Seat Leon 1M Offene Tuer Tür mit Bitumenmatte und Wachs Heißluftföhn und Spachtel Teilweise entfernte Bitumenmatte

Schritt 2: Aluprofile einkleben

Um dem Türblech zusätzlich Stabilität zu verleihen werden nun Aluprofile in die Türe geklebt. Continue reading Car-Hifi im Seat Leon 1M: Türdämmung und Einbau von Tiefmitteltönern TMT

Kabelmarkierungen für die Carhifi-Anlage

Bei den ganzen Leitungen, welche man im Laufe des Hifiumbaus so verlegt, verliert man ziemlich schnell den Überblick. Um dem entgegen zu wirken, sollte man die Leitungen markieren, um gleich zu sehen, welches Signal sie führen. Eine Möglichkeit wären z.B. Kabelbinder mit Beschriftungsfeld zu kaufen (die hier z.B.) oder natürlich sich selbst welche zu basteln. 🙂
Hier das pdf-File zum herunterladen: Kabelbeschriftung Kabelmarkierung für Carhifianlage .pdf [60kB]
So kann das dann aussehen:
Kabelmarkierung Cinchkabel
Das Tex-File kann ich bei Bedarf noch veröffentlichen.

50qmm Stromkabel im Seat Leon 1M verlegen

Vor kurzem habe ich endlich mal das Stromkabel für die Hifianlage grob verlegt.
Zum Einsatz kommt 50 mm² H 01 N2 Schweißerkabel vom drumm-webshop mit 99% Kupferanteil. Die Schweißkabel sind günstiger und flexibler als spezielle Carhifikabel. Außerdem kann man hier sicher sein, dass die Kabel wirklich aus Kupfer sind und nicht mit Aluminium “gestreckt” wurden, was im Carhifisektor doch öfter mal vorkommt (merkt man dann beim Abzwicken, wenn es komisch silbern glänzt).
Zum Vergleich: eine Mignonzelle, 50mm² SChweißkabel, 35mm² Schweißkabel und 35mm² Carhifikabel
Mignonzelle, 50qmm,35qmm und 35qmm Carhifikabel

Hat alles in allem ziemlich lange gedauert, da ich mehrere verschiedene Versionen eines “Scheuerschutzes” am Loch in der Spritzwand (direkt über dem Gaspedal) getestet habe. Letztendlich habe ich aus einer PET-Flasche ein Stück herausgeschnitten und das dann zusammen mit etwas Isolierband und einer Dichtung aus der eigentlich angedachten Kabeldurchführung aus dem Baumarkt verwendet.
Das Loch in der Spritzwand - direkt über dem Hauptbremszylinder Fehlversuch 1 und 2 Fehlversuch 2 Fehlversuch 3 Endlich die finale Version aus Fehlversuch 2 kombiniert mit einer PET-Flasche

Das Stromkabel dann vom Gaspedal in Richtung linker Einstiegsleiste zu friemeln war dann Continue reading 50qmm Stromkabel im Seat Leon 1M verlegen

Türdämmung beim Golf 3 Cabrio mit Alubutyl und original Blechhaltern

Im August 2009 habe ich bei meinem damaligen Golf die Türen gedämmt und ein anderes Frontsystem verbaut. Nachdem die Bilder jetzt über ein Jahr lang bei mir auf der Platte rumgeschimmelt haben, gibt’s jetzt mal einen Blogbeitrag dazu.

Ziel
In diesem Beitrag werde ich erläutern, wie man die Türen eines VW Golf 3 mit Alubutyl dämmt und die Türverkleidungen derart bearbeitet, dass man die Tiefmitteltöner des Frontsystem mittels original VW-Blechhaltern direkt an die Tür schrauben kann.

Vorwort
Viele Leute denken überspitzt ausgedrückt, dass Carhifi daraus besteht, sich eine mit LEDs beleuchtete Basskiste aus dem Blödmarkt in den Kofferraum zu schmeißen und mit wummernden Bässen durch die 30er Zone zu fahren. –> Alles falsch.
Will man sich eine ordentliche Hifianlage in sein Auto zimmern, beginnt man mit den Lautsprechern vorne. Auf keinen Fall hinten! Die sogenannten Heckablagensysteme, sind ein Relikt aus den 80er Jahren, wo die Türverkleidungen noch zu instabil waren, um Lautsprecher zu tragen. Musik kommt von vorne – bei einem Konzert stellt man sich ja nie mit dem Rücken zur Band, oder? Zudem werden die Heckablagen bei einem Unfall gerne mal zum tödlichen Geschoss und zertrümmern den Insassen den Schädel. Bild gefällig?
Crash (Kleine Preisfrage: Wer von euch erkennt, um welches Auto und Sondermodell es sich hier handelt?)

Grundproblematik
Bei den meisten Autos, u.a. auch bei meinem ehemaligen Golf, sind die Tiefmitteltöner einfach nur in die Türverkleidung eingeschraubt. Will man Musik hören, gibt man ein elektrisches Signal auf die Lautsprecher, welches durch dessen Spulen läuft und dort ein Magnetfeld erzeugt. Die Spulen sind schwingend aufgehängt und mit der Membran des Lautsprechers verbunden. Durch das erzeugte Magnetfeld werden sie von den Magneten des Lautsprechers abgestoßen – dadurch bewegt sich die Membran des Lautsprechers, bewegt die Luft und erzeugt damit Schallwellen.
Man will also, dass sich die Membran bewegt und sonst nichts anderes. Aus diesem Grund sind im Homehifibereich die Lautsprecher auch in Holzgehäusen verbaut, Gehäuse aus Plastik im unteren Preissegment klingen u.a. deshalb schlechter, da sie weniger steif sind und mitschwingen.
Bei einer ungedämmten Tür, wird nicht nur die Lautsprechermembran in Bewegung versetzt, sondern zusätzlich noch die Türverkleidung, das Außenblech und alles was sonst noch an der Tür verbaut ist. Alles zusammen wirkt dann wie eine große Zusatzmembran und erzeugt Störgeräusche (Klappern).[1] Hinzu kommt, dass der Lautsprecher fast ohne Gehäuse spielt, da die Türverkleidung nicht dicht ist. Die Energie, die man zur Erzeugung des Schalls in den Lautsprecher geleitet hat, verpufft so in den Innereien des Autos.[2]
Ziel einer Türdämmung ist es, das Mitschwingen von allem anderen zu unterbinden und den Lautsprecher möglichst in ein geschlossenes Volumen (vgl. Lautsprecher in einem geschlossenen Holzgehäuse) spielen zu lassen. Eine völlig dichte Tür wird man nie erreichen können, da z.B. noch die Fenster eingebaut sind welche nicht ganz dicht sind, außerdem sind noch Wasserabflüsse in der Tür, welche man tunlichst nicht verschließen sollte.

Material
Folgendes Material habe ich verwendet:

  • ca. 2m² Alubutyl hat für beide Türen gut gereicht.
  • Original Blechhalter für die Lautsprecher vom Golf 4 Cabrio (Teilenummern: 1EM035241 und 1EM035242)
  • 4 x Spreizmuttern (155809966)
  • 4 x Blechschraube (N01396626)
  • eine Tapezierrolle zum andrücken des Alubutyls
  • Benzin zum Reinigen (Bremsenreiniger tut’s auch)
  • eine Aluleiste aus dem Baumarkt
  • paar Nieten
  • Zeit 😉
  • Stichsäge, Dremel zur Bearbeitung der Türverkleidungen

Anleitung
Die Anleitung ist in fünf Teile unterteilt:

  • Demontage der Türverkleidung
  • Bearbeitung der Türverkleidung
  • Montage der Lautsprecherhalter
  • Dämmung des Außenblechs
  • Dämmung des Innenblechs

Während der Türdämmung
Testet immer wieder, ob ihr die Fenster noch komplett hoch und runter drehen könnt! Es ist ebenfalls empfehlenswert die Einbautiefe der Lautsprecher zu überprüfen.

Demontage der Türverkleidung
Man startet mit der Demontage der Türverkleidung, sprich:
Türpinn rausdrehen.
Mit einem Schraubendreher die Verkleidung des Handlaufs weghebeln (die ist nur geklippst).
Die Kurbel des Fensterhebers entfernen, hierzu den kleinen Ring hinter der Kurbel von der Kurbel wegdrücken.
Den Knubel zum Verstellen der Spiegel abziehen.
Die zwei großen Kreuzschlitzschrauben im Handgriff und noch eine kleine schwarze an der linken oberen Ecke des Türöffners abdrehen
Jetzt kann man die Türverkleidung demontieren, dazu einfach mit etwas Nachdruck die Türverkleidung nach oben wegheben. Evtl. muss man unten mit einem großen Schraubenzieher etwas nachhebeln.
Jetzt kommt die Nässeschutzfolie zum Vorschein, sie dient dazu, das Wasser welches bei Regen an den Scheiben in die Tür hineinläuft, nicht in den Innenraum kommen zu lassen.
Die Folie mit einem Messer entfernen.
Als nächstes sollte man das Außenblech welches von Werk aus mit Wachs behandelt ist reinigen. Führt man diesen Arbeitsschritt nicht gewissenhaft durch, so haften die Alubutylmatten nicht richtig und lösen sich bei starker Sonneneinstrahlung wieder ab. Hierzu habe ich normales Superbenzin verwendet. Bremsenreiniger ist auch geeignet. Wenn man will, kann man mit einem Heißluftfön vorher alles etwas erwärmen.
Demontage der Türverkleidung Golf 3 Demontage der Türverkleidung Golf 3 Demontage der Türverkleidung Golf 3 Demontage der Türverkleidung Golf 3 Demontage der Türverkleidung Golf 3 Demontage der Türverkleidung Golf 3

Bearbeitung der Türverkleidung
Im nächsten Schritt werden nun die Türverkleidungen dahingehend bearbeitet, dass man die Blechhalter verbauen kann.
Continue reading Türdämmung beim Golf 3 Cabrio mit Alubutyl und original Blechhaltern

Hochtöner in den Originaleinbauplätzen beim Golf 3 versteckt verbauen

Anfang April habe ich die Zeit gefunden, endlich mein Hochtöner zu montieren. Die Kabel lagen schon seit letztem Jahr…
Da ich keinen “Fremdkörper” auf dem Armaturenbrett wollte, mussten die Hochtöner in die Originaleinbauplätze.
Kurzherhand wurden die Originalhochtöner geschlachtet und mit dem Dremel bearbeitet. Unter die Beifahrerseite gehen maximal 2,8cm hohe Hochtöner, das hat bei mir gerade so gereicht.

Erst mal alles was im Weg ist entfernen
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In die “Bodenplatte” konnte ich nun ein Loch bohren und darin die Hochtöner festschrauben, für spätere Korrekturen kann ich jetzt einfach die Mutter lösen und die HT lassen sich verdrehen.
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Lautsprechergitter wieder drauf und fertig. Auf der Beifahrerseite musste ich allerdings noch diese Plastikstege entfernen, war ziemlich knapp.