Seit mittlerweile 2 Jahren hatte ich schon vor, einen Kettenöler an’s Moped zu bauen! Da es so lange dauerte, bis genügend Leute für eine Sammelbestellung der schweineteuren Magnet- und Drosselventile zusammen waren (im GSX-F-Forum) verzögerte sich alles immer weiter… 😐
Vor knapp zwei Wochen waren allerdings genügend Leute bereit sich an der Bestellung zu beteiligen und wenig später kamen die Teile bei mir per Post an. 🙂
Die Vorteile eines Kettenölers sind schnell erklärt: einmal eingestellt pflegt sich die Kette von selbst, die Kette ist optimal geschmiert und die Lebensdauer der Kette erhöht sich auch. Außerdem kann man noch ein bisschen am Moped basteln
Das Prinzip des Ölers ist ebenfalls recht simpel aber nicht ineffektiv:
- Das oberste Glied der Ölerkette ist der Öltank, hier füllt man das Öl ein, welches man auf der Kette haben will (ich verwende Kettenöl für Kettensägen, da das recht dünnflüssig ist).
- Als nächstes läuft das Öl zum Magnetventil, welches öffnet sobald das Rücklicht eingeschaltet ist, also eigentlich immer sobald man fährt.
- Dem folgt das Drosselventil, hier kann man die gewünschte Ölmenge über eine Rändelschraube einstellen.
- Letztendlich läuft das Öl über ein Ölaustritt-Röhrchen auf die Kette.
Einbau des Helmut-Ölers an einer GSX 600 F (GN72B)
Im Folgenden werde ich den Einbau des Ölers an meiner GN72B beschreiben, für den ich ca. 3 Stunden gebraucht habe. Man sollte sich also schon etwas Zeit nehmen um nichts hinpfuschen zu müssen. Smile
Lieferumfang
Bei mir war dabei:
Kabelbinder, Tank mit schon eingeschraubten Anschlüssen (Auslass, Einlass, Entlüftung), Silikonschlauch, drei Stücke dickerer Schlauch, Drosselventil, Magnetventil und dazu passendes vorkonfektioniertes Anschlusskabel. Außerdem noch die sehr gute Anleitung von DerDan und HH750, die ich jedem empfehle vor dem Einbau komplett durchzulesen.
Vorbereitung
Als erstes habe ich die komplette Sitzbank und die hintere linke Seitenverkleidung abmontiert, mehr ist nicht nötig.
Befestigung des Tanks
Da das Heck der GN72B nach hinten schmäler zuläuft, als das der GR78A (750er), passte der runde Tank bei mir beim besten Willen und mehrerer Versuche nicht auf den Halter, an dem die Haken zur Gepäcksicherung angeschweißt sind. Um den Tank zu fixieren und probeweise die Verkleidung zu montieren ist Klebeband recht nützlich… Als nächstes wurde das Stück Rahmen direkt über den Soziusfußrasten auserkoren und der Tank befestigt. Nach längerer Überlegung demontierte ich den Tank wieder, da ich „Platzprobleme“ für das Magnetventil und die Drossel bekam, welche in ungern direkt im Spritzwasserbereich verbauen wollte.
Außerdem liegt die Seitenverkleidung ziemlich eng an der Rahmenstrebe an, was die Befestigung zusätzlich erschwert hätte. Letztendlich fand der Tank direkt hinter dem Rücklicht seinen Platz! Er passt ohne an der Sitzbank anzuecken dahinter und kann durch ein kreisrundes Loch im „Boden und die metallene Halteplatte des Rücklichts durch einen Kabelbinder gesichert werden.
Befestigung des Magnetventils
Als der Platz für den Tank gefunden war, stand der Einbauort für das Magnetventil schnell fest. Da ich nicht in den Rahmen bohren wollte, wurde es mit zwei Kabelbindern direkt an der Radhausinnenverkleidung befestigt. Hierzu mussten zwei Löcher in das weiche Plastik, was aber kein Problem darstellte.
Befestigung des Drosselventils
Da ich bei Bedarf noch schnell und unkompliziert die Ölmenge einstellen können will, fand das Drosselventil unter der Fahrersitzbank ebenfalls auf der Radhausinnenverkleidung mit Hilfe zweier der mitgelieferten Schrauben seinen Platz. An dieser Position dürfte so gut wie kein Wasser an das Ventil kommen und eine einfache Verstellung ist ebenfalls gegeben.
Befestigung des Ölaustritt-Röhrchens
Vor dem Befestigen an der Schwinge zog ich eines der drei grünen Schlauchstücke zur Hälfte über das Röhrchen und befestigte es danach durch zwei Kabelbinder.
Verlegung der Ölleitung
Die Ölleitung wurde vom Drosselventil aus erst direkt an der Batterie entlang und dann hinter der Motorelektronik von hinten an die Schwinge herangeführt. Zwischen der Schwinge an sich und der Querstrebe ist noch ca. 1 cm Platz wodurch man wunderbar die Leitung führen kann. Man sollte aufpassen, dass noch etwas Bewegungsspielraum gelassen wird, damit man sich nach dem ersten Ein- und Ausfedern nicht wundert, warum kein Öl mehr kommt… Wenn nicht bereits geschehen, kann man nun Tank, Magnet- und Drosselventil miteinander verbinden und den weißen Schlauch bis zum Anschlag in den grünen unten an der Schwinge stecken.
Elektrischer Anschluss
Die beiden Gegenüberliegenden Pins des Magnetventils sind Plus und Minus. Plus habe ich mir direkt am Rücklicht (braunes Kabel) mit Hilfe des Kabeldiebs abgegriffen. Masse am Rahmen. Jetzt kann man kurz das Licht einschalten, hört man eine leises „plonk“ hat man alles richtig gemacht. (Wer von euch versteht den Witz in diesem Satz 💡 😆 )
Befüllen
Als Öl habe ich mir im Baumarkt einen Liter Kettenöl für Motorsägen besorgt. Idealerweise verwendet man eine große Spritze um das Öl in den Tank zu bekommen. Hat man diese gerade nicht zur Hand (:mrgreen:) muss man sich anderweitig helfen. Ich z.B. habe mit Klebeband eine Kugelschreiberspitze unten in einen normalen Trichter geklebt und damit den Tank befüllt. Damit ich zum Auffüllen nicht jedes mal die Sitzbank demontieren muss, wurde ein etwas längeres Stück Schlauch auf den Einlass gesteckt und unter der Soziussitzbank nach vorne herausgeführt.
Jetzt noch schnell wieder alles zusammenbauen und man ist gerüstet für die erste Fahrt mit gut geschmierter Kette. 🙂
geil