Kleiner Vergleich

Da ich mir gestern Abend Troja gegeben habe, muss ich hier mal was loswerden: Im Vergleich mit “300 Prepare for Glory”, den ich mir vorletzte Woche auf meinem Kurztrip in die USA (*hust*) angesehen habe und der in der gleichen Zeit spielt, war Troja einfach nur ärmlich und verblasste regelrecht im gleißenden Glanz von “300”.

In “Troja”, kämpfen ziemlich viele Griechen (unter ihnen auch Spartaner) gegen Troja. In “300” kämpfen 300 Spartaner gegen den Perserkönig Xerxes (Gruß an den Seißer hier :grin:) und seine riesige Armee.

In “Troja” wirken die Schauspieler fehl am Platz und unauthentisch. Besonders hervorzuheben sind hier die Hauptrollen, die mit den zwei Hollywood-Schönlingen Brad Pitt als Archilles und Orlando Bloom als Paris denkbar falsch besetzt sind. Es drängte sich einem der Eindruck auf, dass viele Szenen nur dazu benutz wurden, um die halbnackten Körper von Pitt oder Bloom zu Zeigen (diverse Bettszenen oder das Anlegen von Rüstungen vor einem Entscheidungskampf).

Die Rollen der weiblichen Schauspielerinnen, scheinen nur Mittel zum Zweck zu sein, um den Krieg zu begründen und ein paar Gefühle in den Film zu bringen, da die Frauen in “Troja” die meiste Zeit Angst um ihre Männer oder sich selbst zu haben scheinen. Alles in Allem sind sie die meiste Zeit mit schön bzw. hilflos aussehen und von Pitt oder Bloom aus den Fängen böser Soldaten, die sie vergewaltigen wollen, befreit werden beschäftigt.

Im absoluten Gegensatz dazu, spart sich “300” die allzu bekannten Schauspieler und setzt dafür auf weniger bekannte, aber meiner Meinung nach besser, ja geradezu perfekt, in die Rollen passende. Außerdem reduziert Zack Snyder (Sin City Regisseur) die Gefühls-Szenen auf ein erträgliches Maß, was sie natürlich viel besser wirken lässt. Im Film wurden teilweise die hellen Farbtöne verstärkt und die dunklen Töne weiter verdunkelt, dadurch wirkten manche Szenen wie gezeichnet, ähnlich den Zwischensequenzen im letzten Need for Speed Teil.

Auch die Rolle der Frauen ist besser bedacht, da die Frauen im Sparta von “300”, einen sehr hohen Einfluss zu haben scheinen und nicht nur die hilfsbedürftigen weinenden Frauen aus “Troja” mimen sondern eher im Stile von Alice Schwarzer, also stark und selbstbewusst, dargestellt werden, ohne ihren Anmut zu verlieren.
Jetzt zum Sound: in Kampfszenen, aus der der Film zugegebenermaßen zu geschätzten 70% besteht :twisted:, werden die Umgebungsgeräusche des öfteren einfach gedämpft was den Zuschauer auf ganz andere Weise auf die Kämpfer blicken lässt.

Ich würde den Film zwar nicht als Splattermovie aber schon als stark gewaltlastig bezeichnen. Das Blut spritz nicht schnöde wie in anderen Filmen einfach nur so rum, sondern wurde in wunderschönen Partikeleffekten animiert. Toll, nicht? 😆 Anm.: Ich habe im Zusammenhang mit “300” auch schon den Begriff

“ästhetischer Gewaltporno”

gelesen.

Mit dem Realismus hat es der Film insgesamt nicht so, was aber auf die Comicvorlage zurückzuführen ist.

5 thoughts on “Kleiner Vergleich”

  1. So eine scheisse, irgendwie spackt grad die SQL-Datenbnak rum

    Ich reiche den Rest meines Berichts nach.

  2. Was andere denken, aus nem Comment von nem anderen Blog:

    * Thomas Willmann von “artechock film” sieht 300 auf der Berlinale 2007 empört als einen plumpen “lächerlich unbeholfenen Irakkriegs-Durchhalte-Propagandastreifen (oder Irankriegs-Vorbereitungs-Propagandastreifen) […], ein zweistündiges Manowar-Video […], eine unheilige Allianz aus faschistoider Geisteshaltung und peinlich pubertärer Ästhetik.”[7]

    * Deike Stagge von “Filmstarts” glaubt, dass „das an faschistische Propaganda erinnernde Blut und Ehre-Gerede” bei einigen Kritiken auf Widerstand stoßen wird. Der Film mache daraus aber “völlig überzogenen Heldentrash im Comicstil, der von seinem Schauwert gut leben kann.”[8]

  3. * Oliver Preuss von “mehrfilm.de”: Nach der Comic-Roman Vorlage 300 von Frank Miller (Sin City) hat der ehemalige Werbefilmer Zack Snyder (Dawn of the Dead) eine der berühmtesten Schlachten der Zeitgeschichte mit einer unverwechselbaren Optik inszeniert.

  4. Was ich nochgefunden habe:

    Snyders Helden sind braungelockte, muskulöse Recken, die im von goldflutenden Weizenfeldern umgebenen Sparta vor allem mit Männlichsein beschäftigt sind. Die persische Armee besteht dagegen aus äußerst düsteren, dunkelhäutigen oder verhüllten Gestalten sowie missgestalteten Monstern aller Art und wird von prunksüchtigen, deutlich homosexuell konnotierten Anführern in die Schlacht geschickt. […] 300 ist offen faschistoid, gewaltverherrlichend und rassistisch. Zusätzlich außerdem homophob und – trotz einer vermeintlich starken Frauenfigur – implizit sexistisch. von Critic.de

    Jeder, wirklich jeder, der Sin City für einen herausragend guten Film gehalten hat, wird “300 – Prepare for Glory” lieben. Alle anderen sollen “Troja” gucken. :mrgreen:

    Links:

    offizielle Homepage mit Trailer, Bilder und Wallpapers

    deutsche Homepage

  5. LOL, finds hammergeil wie viel Mühe du dir gibst um Troja zu verreisen, Ich hatte leider nicht das Vergnügen einen Trip in die USA zu machen, extra um 300 anzuschauen 😀 aber troja find ich trotzdem scheiße *thumbs up*

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